Es ist mal wieder Weihnachten. 9 Grad über Null, kein Schnee weit und breit. Man kennt das ja schon.
Momente wie diese bieten mir die Gelegenheit, an meine Reise nach Lappland vor genau vier Jahren zurückzudenken und ein bisschen vom Winter zu träumen. Folgende Eindrücke habe ich damals in meinem Notizbuch festgehalten:
»Endlich warm! Fast zwei Tage hat es gedauert, die Kälte aus der kleinen, ausgekühlten Blockhütte zu treiben. Heute ist Samstag und es ist besonders kalt draußen. Knapp dreißig Grad unter Null zeigt das Thermometer, das vor der Hütte an einem Baum hängt. Bei solchen Temperaturen friert in Sekundenschnelle alles ein, man muss aufpassen, dass man nicht mit den bloßen Händen an metallene Gegenstände greift. Jeder Schritt vor die Tür bedeutet, Kleidungsschicht für Kleidungsschicht anzuziehen, auch wenn man nur kurz pinkeln geht, und dann anschließend wieder alles auszuziehen, wenn man zurück ist.
Heute morgen waren wir Wasser holen unten am Fluss. Das kleine Loch, das Till am Tag unserer Ankunft in das Eis geschlagen hat, war wieder komplett zugefroren. Innerhalb der kurzen Zeit, die wir brauchten, um einen Eimer voll frischem, eiskalten Wasser über den schneebedeckten Steg zur Hütte zu tragen und dann zurück auf den See zu laufen, hatte sich schon wieder eine dünne Eisschicht über das Wasser gelegt. Nach nur ein oder zwei Minuten!«